Wiener Streicherklang

Peter Wolf: "Streichinstrumente bilden seit der Barockzeit das Fundament jedes Orchesters.

So gehört es zu meinen aufregendsten Momenten bei der Probenarbeit, mich als in Wien und Salzburg ausgebildeter Dirigent und Cellist mit der Arbeit am gesamten Klang- und Farbspektrum dieser Instrumentengruppe zu befassen.

 

Durch klare motivierende Gestik, durch musikalische, gegebenfalls technische Anweisungen und durch das Vermitteln von Bildern und Vergleichen zur Bewusstmachung musikalischen Ausdrucks ist es möglich, im (in der) MusikerIn eine Veränderung und Erweiterung des bei Probenbeginn vorherrschenden Klangbildes zu erreichen.

 

Die Freude am Entdecken aller Nuancen, die „zwischen den Noten“ stehen, und das gemeinsame Umsetzen der Empfindungen von musikalischen Vorgängen und des Erlebens von Musik als Sprache rufen ein farbenreiches, differenziertes und plastisches Spiel hervor.

 

In einer Zeit, in der die Streicher aller Orchester durch das Augenmerk auf Perfektion klanglich immer ähnlicher werden, ist mir ein weicher, seidener, sich langsam entwickelnder Klang, der aus der Tiefe des Unausgesprochenen kommt und sich zu größter Kraft entfalten kann, sehr wichtig.

 

Diese eben genannten Spezifika betreffen den Originalklang der Wiener Klassik wie die Musik der Romantik bis hin zur Wiener Schule, der uns unter dem Begriff „Wiener Streicherklang“ bekannt ist."